Die Gundelfinger Herren führte es am Sonntagabend zu finsterer Stunde um 17 Uhr die A5 hinab in den beschaulichen Kurort Bad Säckingen. Jedoch nicht zum erholen, sondern zum sich 60 Minuten auf die Knochen geben, denn das erste Spiel nach der Winterpause stand an. Topfit aus den Weihnachtsferien zurück, teilweise direkt vom Skiurlaub in der Schweiz die Piste runtergerast bis nach Säckingen, hatten die Herren richtig Bock wieder Handball zu spielen. Man ließ sich dieses Jahr nicht vom Harzverbot überraschen wie letztes Jahr in Neustadt sondern bereitete sich sogar akribisch ohne Harz im Training auf das Spiel vor. Darunter litt zwar der Spaß, aber es sollte sich später bezahlt machen.
Kurz vor der Halle sahen wir eine große Menschenschlange, die sich vor dem Gloria-Theater Bad Säckingen bildete, um die „Danceperados of Ireland“ zu sehen. Wäre für manch tänzerisch agierenden Herrenspieler vielleicht auch eine Überlegung wert gewesen, wir hatten allerdings eine andere Destination: Das Karten-Festival in der Badmattenhalle. Während das Spiel erstmal seinen üblichen Gang nahm – wir spielten besser, die Gegner hatten Heimvorteil und ärgerten uns ein bisschen, 16:19 für den TVG zur Halbzeit – sollte es in der zweiten Hälfte dann ordentlich eskalieren. Wir spielten unser Tempo gnadenlos weiter und den Stiefel als Favorit souverän herunter, während die Heimmannschaft etwas rabiater wurde und mit der strengen Linie des Schiedsrichters zu kämpfen hatte. So kam es, dass die sieben Gundelfinger Spieler plötzlich zwei gegnerischen Feldspielern plus einen auf dem Feld agierenden Torwart gegenüberstanden. Diese Situation war so diffus auch für die Gundelfinger Spieler, dass man in Top-Team-Manier gleich mal ein Gegentor in dreifacher Überzahl kassierte. Insgeheim wollte man allerdings nur fair sein und den Gegnern für die Schlussminuten nochmal einen kleinen Grund zur Freude geben, denn ansonsten gab es davon nicht viel für die Säckinger. Der TVG ließ nichts mehr anbrennen und schloss das Spiel mit einem hohen und verdienten 35:43-Auswärtssieg ab.
Strafenausbeute auf beiden Seiten im gesamten Spiel: Drei gelbe Karten, 16 Zeitstrafen und zwei rote Karten. So schlimm wie es sich liest war es allerdings gar nicht, man hatte großen Spaß auf dem Feld. Nur Simon war heute leider irgendwie auf Abwegen und alleine auf Wandertag unterwegs und holte sich ungefähr fünf mal Schritte beim Schiri ab. Hätte er mal lieber bei den Danceperados of Ireland mitgemacht. Nennenswert ist außerdem Linksaußen Tobi, der 9 seiner 10 Tore als Heber über den Torwart verwandelte und ihm damit ein ordentliches Trauma zufügte, sollte in naher Zukunft nochmal ein Ball über seinen Kopf fliegen.
Nach dem man zufrieden sein konnte mit dem tollen Ergebnis machte ein Teil des Teams es sich in Gabriels Bus gemütlich und schmiss alle möglichen elektronischen Gerätschaften und mobilen Hotspots an, um gemeinsam während der Rückfahrt das Topspiel der Handball-WM Spanien gegen Frankreich zu schauen. Und auch Teilzeiturlauberin Coach Heidi hat noch den Zug zurück in die beschauliche Schweiz bekommen, um sich nach dem Spiel gleich nochmal eine Woche zu erholen.
So ging ein klasse Tag für die TVG-Herren zu Ende und man kann sich ein bisschen erholen und vor allem viel trainieren, um dann nächsten Samstag im Heimspiel gegen den TV Todtnau 2 die nächste Masterclass abzuliefern. Es heißt Zweiter gegen Dritter und nachdem man im Hinspiel mit einem Rumpfkader eine ordentliche Rutsche einstecken musste, sind die Herren hochmotiviert, sich mit besser aufgestelltem Kader und der Unterstützung der Fans im Rücken am Samstag zu revanchieren. So könnte man die Runde auch erfolgreich abschließen und dann mit einem guten Gefühl in die Meisterrunde starten, in der dann schlussendlich der Meister und Aufsteiger ermittelt wird.

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