Eine Handballsaison gleicht einer Achterbahnfahrt und im Moment fährt die Herrenmannschaft nach mühseligem Aufstieg ordentlich die Abfahrt hinunter. Nach zwischenzeitlich vier Siegen aus fünf Spielen in der Mitte der Saison, der dem Team eigentlich viel Aufwind verschaffte, folgten zwei unglaublich knappe und zumindest vermeidbare Niederlagen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Während das Team teilweise in den entscheidenden Phasen nicht auf dem nötigen Level agierte , trugen die anhaltende Verletzungsmisere und weitere Fehlgründe ihr Übriges zu der Situation bei.
Gegen die HG Müllheim/Neuenburg 2, ein echtes Kellerduell und zu dem Zeitpunkt 9. (TVG) gegen 10. (HG), agierte man 50 Minuten lang dominant und konzentriert und zog acht Minuten vor Schluss schon auf fünf(!) Tore davon und sah wie der sichere Sieger – oder zumindest Nichtverlierer – aus, um dann nach den finalen 60 Minuten dumm aus der Wäsche zu schauen. Ein Totalausfall in der Offensive in der Crunchtime sorgte für kein weiteres Gundelfinger Tor, während die HG Stück für Stück aufholte und es mit dem letzten Angriff schaffte, den letztlich verwandelten 7-Meter herauszuholen, der zum 30:31 Endstand führte. Eine unfassbar bittere Niederlage, nach der die Enttäuschung auf Gundelfinger Seite riesig war und die es aufzuarbeiten galt.
Gleich im nächsten Spiel gegen die sich im Mittelfeld der Tabelle befindende HSG Freiburg wollte man ein anderes Gesicht zeigen und den Favoriten aus Freiburg in die Mangel nehmen. Ein bis zur Halbzeit offenes und spannendes Spiel sorgte für Hoffnung beim TVG-Tross, das etwas für die Gundelfinger drin sein könnte an diesem Tag. Nachdem die Gäste ihrerseits auf fünf Tore wegzogen und eine Aufholjagd aufgrund der wenigen Wechselmöglichkeiten auf Gundelfinger Seite fast schon unmöglich wirkte, mobilisierten die TVG-Herren alle Kräfte und holten Tor um Tor auf. Vertauschte Rollen im Vergleich zum Spiel in der Woche vorher gegen die HG Müllheim/Neuenburg 2. Nachdem es der TVG schaffte, zwei Mintuen vor Schluss tatsächlich wieder auf Unentschieden zu stellen (24:24), sorgte die HSG Freiburg durch einen zugegebenermaßen blitzsauberen Angriff erneut für die Gästeführung. Mit noch neun Sekunden auf der Uhr scheiterte der TVG im letzten Angriff beim freien Wurf aufs Tor, wodurch die zweite knappe Niederlage hintereinander besiegelt war.
Was macht man nun als Team aus solchen Erfahrungen? Auch wenn es bitterlich schmerzt, kann man die guten Aspekte – tolle Abwehrleistung, kreative Angriffslösungen, gutes Kreisläuferspiel – mit herausnehmen aus den Spielen und lernen aus den Momenten, in denen es nicht gelang die richtige Entscheidung zu treffen. Außerdem lässt sich die Wut im Bauch großartig in Motivation für die nächsten Spiele ummünzen. Denn nach dem eher bedeutungslosen aber bestimmt spaßigen Spiel gegen das Topteam aus Zähringen am kommenden Wochenende stehen nach den Osterferien noch drei unheimlich wichtige Partien für den TVG auf dem Programm, in denen es um nichts anderes als den Verbleib in der Bezirksklasse geht.

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