Die Herren des TV Gundelfingen punkten weiter. Das Rückspiel gegen den HSV Schopfheim 2 wurde jedoch zu einer echten Nervenschlacht, mit dem besseren Ende für den TVG.
Nach einer späten und unglücklichen Niederlage im Hinspiel und gleichzeitig ersten Spiel der Saison war das Team extrem motiviert, es der Mannschaft vom Hochrhein beim Rückspiel heimzuzahlen. Außerdem geht es jetzt in die heiße Phase um die Punkte, will man das Ziel Aufstiegsrunde erreichen.
Von Beginn an entwickelte sich ein beispielloses Kopf-an-Kopf-Rennen beider Mannschaften. Während man anfangs vor allem Probleme mit der rechten Angriffsseite, teilweise aus drei(!) Linkshändern bestehend, der Schopfheimer hatte, stellte man sich dahingehend immer besser drauf ein mit dem Verlauf des Spiels. Vorne riss man mit gut strukturiertem Angriffsspiel und schönen Aktionen große Löcher in die Defensive der Gegner, einzig am Abschluss haperte es gegen einen starken Heimtorhüter. Während sich also Mittelmann Simon aus strategischen Gründen dazu entschied, das Tor an diesem Tag eher zu meiden und das Spiel mit einer gefühlten Minuswurfquote beendete, glänzten die Spieler rundherum mit vielen Toren. Jojo lud ordentlich die Lunte durch und zerschoss das Netz ganze 15 Mal, auch Tobi und Luki konnten auf der linken Angriffsseite mit jeweils 6 und 7 Toren überzeugen. Und Jakob auf ungewohnter Position am Kreis erwirkte einen Bärendienst und vernaschte die Gegner im 2g2 zusammen mit Simon, der sich heute aufgrund der vorhin genannten Wurfschwierigkeiten eher aufs Assistieren konzentrierte. Die Leistung der Gegner war aber auch nicht von schlechten Eltern, so pushten die beiden Teams sich gegenseitig immer weiter. Mit dem Halbzeitstand von 19:19 ging es in die Kabinen und wer Sieger werden sollte, war bis dahin völlig unklar.
Dem hohen Tempo des Spiels waren auch viele Fehler auf beiden Seiten geschuldigt, die jedoch nicht zu fahrigen Aktionen, sondern zu noch mehr Ballbesitzwechseln und Tempoangriffen führten. Das Spiel wurde teils vogelwild, entwickelte sich aber aufgrund des hohen Unterhaltungswert wegen zahlreicher toller Aktionen, Tore und Paraden zu einem waschechten Kreisklasse-A-Spektakel. Die Herren des TVG blieben 60 Minuten lang völlig fokussiert und im Modus, man merkte jedem Einzelnen an, das er das Spiel unbedingt gewinnen wollte. Die Entscheidung sollte erst in den letzten Minuten fallen. Oldie Uwe im Tor begann in der Schlussphase erst richtig warmzuwerden und hob sich die wichtigen Paraden für die letzten Angriffe auf, während Simon auf der Vorne-Mitte-Position in der Abwehr 2 Bälle stibitzte und Youngster Kaleb, nachdem er zwei Angriffe zuvor den Ball beim Wurf gnadenlos mit einem Aufsetzer übers Gehäuse bugsierte, setzte den Deckel auf das Spiel mit Eis in seinen Adern und dem entscheidenden Treffer kurz vor Schluss. Das muss man erstmal machen. Die Gundelfinger setzten also in den letzten Minute mit drei Toren hintereinander die entscheidenden Nadelstiche und holten sich mit einem 34:36 den verdienten Auswärtssieg. Das war emotional, das war Handball, das war legendär. Die Herren brüllten gemeinsam ihre Freude heraus und fielen sich in die Arme. Sie haben 60 Minuten lang wie die Verrückten gekämpft und sich den Sieg somit wahrlich erarbeitet und die Quittung mit den Schopfheimern aus dem Hinspiel beglichen.
Genauso gilt es nun weiterzumachen nächste Woche zur Anti-Primetime am Sonntag um 19:30 Uhr auswärts gegen die Regio-Hummeln aus Grenzach. Nach einem knappen Hinspiel-Sieg wollen die Gundelfinger Herren das Rückspiel noch deutlicher für sich entscheiden, auch wenn das eine schwere Aufgabe werden wird. Mit einem Sieg könnte man sich allerdings langsam aber sicher in der Spitzengruppe festsetzen und so die realistische Chance auf das Erreichen der Aufstiegsrunde vergrößern.

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