Mit dem Ziel vor Augen, besser zu spielen als 2 Tage zuvor gegen die FT 1844, wollte man eigentlich mit viel Motivation ins Rückspiel gegen den TuS Oberhausen II in eigener Halle hinein. Oberhausen trat unterdessen mit 6 Spielern, also in Unterzahl(!!!), an und kämpfte das Spiel über aufopferungsvoll, wenn auch zugegebenermaßen oft die Möglichkeiten des Zeitspiels und des Pöbelns gegen Gegner oder den Schiedsrichter bis ans Äußerste ausgenutzt wurden. Der Halbzeitstand sprach Bände: 14:13 für Gundelfingen. Und das in Überzahl. Vielleicht nahmen die Gundelfinger Spieler das Spiel wegen der ungewohnten Ausgangssituation auf die leichte Schulter, doch trotzdem musste man sich fragen: Wie konnte das geschehen? Gundelfinger Fans und Spieler rätselten gleichermaßen.
Doch von Anfang an. Denn dieser verlief der Vorstellung entgegen ziemlich gut. Nach 8 Minuten konnte man sich direkt auf 5:1 absetzen und alles sah in Ordnung aus. Doch dann kam der Einbruch. Es war, als würde die Gundelfinger Abwehr erlahmen. Man ließ sich gefühlt minutenlang, ohne Druck auf den Angriff der Gegner auszuüben, einlullen und wenn dann die gefährliche Aktion oder der Wurf von 9 Metern kam, war man nicht mehr parat. Für den Kreisangreifer fühlte sich ebenso niemand zuständig. Es war, als wäre man wie eine D-Jugend-Mannschaft überrumpelt davon gewesen, dass die Gegner eben nur zu fünft und nicht zu sechst im Angriff agierten. Während also die Oberhausener wie erwähnt für einen Angriff locker 2-3 Minuten in Anspruch nahmen, schlossen die Gundelfinger selbst nach Ballgewinn oder Gegentor nach 10 Sekunden, ohne mal zwei bis dreimal durchzuspielen oder auf die sich offensichtlich gebildeten Lücken zu stoßen, überhastet ab. Wurfpech und ein gut aufgelegter Torwart auf Oberhausener taten ihr Übriges dazu. So war man also nur mit einem Tor in Front zur Halbzeit. Diese Halbzeit sollten die Herren des TVG wirklich so schnell wie möglich vergessen, das war nix und man kann sich nur bei Cheftrainerin Heidi und bei den Fans entschuldigen.
Zum Glück sollte man es in der zweiten Halbzeit etwas besser machen. Mit mehr Wurfglück, klaren Gegenstößen aber auch mal mit Temporeduzierung, um besser durchzuspielen, mehr Druck in der Abwehr und mehr Wille – von allem, was man in der ersten Halbzeit missen lies, einfach eine Schippe mehr – konnte man sich direkt nach der Pause die logische, größere Führung erarbeiten. Da man jedoch nur noch eine Halbzeit lang Zeit hatte, wurde die Führung nicht mehr so riesig groß und es entstand das Resultat von 32:22 für Gundelfingen. Zwar war es am Ende deutlich, die zweite Hälfte kann man jedoch nicht als Wiedergutmachung bezeichnen, man zeigte einfach die solide Leistung, die man als Tabellenführer und Aufstiegsaspirant schon von Anfang an gegen eine dezimierte Oberhausener Mannschaft hätte zeigen müssen.
Sich nur in elender Selbstkritik zu suhlen führt aber auch nicht zum Ziel, deswegen möchte ich hier einmal auch noch das Positive beleuchten: Erstens konnte sich erneut jeder Feldspieler in die Torschützenliste eintragen, zweitens erreichte man trotz bescheidener Leistungen in den letzten beiden Spielen das Ziel, bis zum Topspiel gegen Zähringen ungeschlagen und verlustpunktfrei zu bleiben und damit an der Spitze der Tabelle zu stehen. Und drittens: Man kann es in ebendiesem Topspiel in 2 Wochen nur besser machen als heute gegen Oberhausen. Es ist wie beim Theater: Man muss die Generalprobe ordentlich verhauen, damit man bei der Hauptaufführung ein Feuerwerk abbrennen kann.
Man hat nun 2 Wochen Zeit, die Leistung der vergangenen beide Spiele abzuschütteln und sich intensiv auf das Spiel gegen Zähringen vorzubereiten, in dem es vermutlich um nichts anderes als die prestigeträchtige Meisterschaft in der Kreisklasse-B-Nord-Staffel und das damit verbundene Aufstiegsrecht geht. Und hey liebe Zähringer, falls das einer von euch liest, wir freuen uns auf euch und wir halten einige sehr sehr nette Überraschungen für euch bereit ;D
Das Spiel findet statt am Sonntag den 27.03 zur Primetime um 11:00 Uhr vormittags. An diesem Tag ist auch Zeitumstellung, also liebe Gundelfinger Handballer und Fans: Stellt eure Uhren, geht pünktlich ins Bett am Samstag und dann stürmen wir zusammen die Zähringer Festung, bevor es danach zum Heimspieltag nach Gundelfingen geht!
Auf geht’s zum Jahrhundertspiel!